Wer hat Angst vorm schwarzen Mann

Schramm wuchs bei seinen Großeltern in Witterda bei Erfurt auf, nachdem seine Mutter in Langensalza eine Arbeit als Schneiderin angenommen hat. Seinen Vater, einen farbigen Amerikaner, hat er nie kennengelernt. Von Diskriminierungen blieb Schramm Wer hat Angst vorm schwarzen Mann als Kind verschont, bis er aufgrund seiner dunklen Hautfarbe den Missmut der Behörden erregte. Schramm geriet in die Mühlen des NS-Staates und wurde mit 16 Jahren in Buchenwald inhaftiert. Diese Zeit der Haft und Deportation schildert er aus seinem ganz persönlichen Blickwinkel, wodurch die Menschenverachtung des Nazi-Regimes auf eindringliche Weise deutlich wird. Nach der Befreiung arbeitete Schramm für einige Jahre als Bergmann u. a. in Essen, ehe er 1964 mit seiner Familie endgültig in seine Heimat Thüringen zurückkehrte. Der Autor erzählt seine Lebensgeschichte in einer klaren, schnörkellosen Sprache. Dieser Tonfall macht das Buch auch für junge Leser interessant. Schramm tritt bis heute als Zeitzeuge in Veranstaltungen auf und ist Mitglied des Häftlingsbeirates der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald-Dora. - Sehr empfehlenswert!

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann

Gert Schramm
Aufbau-Verl. (2011)

267 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 342526
ISBN 978-3-351-02727-8
9783351027278
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
Diesen Titel bei der ekz kaufen.