Der Dirigent
Leningrad 1941. Die Stadt wird von deutschen Truppen belagert und bombardiert. Mitten in diesem Elend schreibt Dimitri Schostakowitsch seine 7. Symphonie, in der sich Faschismus und Krieg widerspiegeln. Trotz der dauernden Bedrohung durch Bombenangriffe und des allgegenwärtigen Hungers wird diese Symphonie schließlich unter der Leitung des Dirigenten Karl Eliasberg von einem am Rande der Erschöpfung arbeitenden Rundfunkorchester in der belagerten Stadt aufgeführt und in alle Welt übertragen. Eine historische Leistung, die heute als Symbol des Widerstandes gilt. - Sarah Quigley nutzt diese Begebenheit als Grundlage für einen Roman, in dem die Macht der Kunst ebenso thematisiert wird wie die Kraft der Liebe. Quigley hat ihre teilweise historisch belegten Figuren facettenreich angelegt und es gelingt ihr, mit ihnen ein vielfältiges menschliches Beziehungssystem lebendig werden zu lassen, das über die historischen Umstände hinaus Gültigkeit hat. Die neuseeländische Autorin promovierte in England und lebt und arbeitet heute in Berlin. Ihr Roman kann allen Büchereien empfohlen werden. (Übers.: Bettina Abarbanell)
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Dirigent
Sarah Quigley
Aufbau (2012)
398 S.
fest geb.