In gewissen Kreisen
Im Hause der Howards treffen vier junge Menschen aufeinander: die 17-jährige Zoe und ihr Bruder Russell, der Stephen und Anna mitbringt. Unterschiedlicher könnten die jungen Leute kaum sein. Auf der einen Seite die wohlhabenden Howards, auf der anderen Anna und Stephen, die früh ihre Eltern verloren, bei einer psychisch kranken Tante aufwuchsen und wegen fehlender finanzieller Mittel kaum berufliche Chancen haben. Über Jahre hinweg halten sie das 'Kartenhaus' aufrecht - bis zu Annas unfreiwilligem, aber entscheidenden Schritt, der die Beteiligten in eine Krise stürzt und alles verändert. Jetzt können sie zu dem stehen, was vorbei und was ihnen wirklich wichtig ist. - Wie unterschiedlich die Beteiligten denken und jeder aus seiner Situation heraus handelt, schildert Elisabeth Harrower in eindringlichen Beschreibungen und Dialogen. Die Faszination, die von dem jeweils anderen ausgeht, wird ebenso deutlich, wie das, was sie trennt. Harrower schrieb diesen Roman bereits 1971, gab ihn aber erst 2014 zur Veröffentlichung frei. Es ist der letzte Roman der australischen Schriftstellerin. In den 50er und 60er Jahren hatte sie für vier Romane bereits viel Anerkennung bekommen. (Übers.: Alissa Walser)
Christiane Raeder
rezensiert für den Borromäusverein.
In gewissen Kreisen
Elizabeth Harrower
Aufbau-Verl. (2016)
279 S.
fest geb.