Im Strom der Steine
Nach dem Tod ihres Vaters werden Andrej, Sarina und ihre russische Mutter vom Bruder des Vaters aus der Kreisstadt in das heimatliche Dorf geholt. Das Leben hier ist ein völlig anderes und keiner der drei fühlt sich in den Traditionen des so genannten
Kischlak (tadschikisches Dorf) heimisch, eine Flucht misslingt. Aus der Perspektive von Sarina und sechs unterschiedlichen Männern, die im Krieg wie im Kischlak verschiedenste Rollen einnehmen, wird geschildert, wie der brutale Suchur zum Machthaber im Kischlak wird und Sarina in die Ehe zwingt, wie Bürgerkrieg und Kämpfe um Weideland ganze Existenzen zerstören. - Medwedew erzählt detailreich und authentisch, man muss sich einlassen können auf seinen Stil und die ganz unterschiedlichen Perspektiven. Wem das gelingt, der wird den Roman mit großem Gewinn lesen.
Cornelia Klöter
rezensiert für den Borromäusverein.

Im Strom der Steine
Wladimir Medwedew ; aus dem Russischen von Helmut Ettinger
aufbau (2021)
654 Seiten
fest geb.