Die Toten von Natchez
Die Handlung setzt exakt dort ein, wo "Natchez Burning" (BP/mp 15/391) endet. Penn Cage, der Bürgermeister von Natchez, und seine Verlobte Caitlin Masters sind knapp dem Tod entkommen, und schon geht die Jagd weiter. Sie führt gleich in doppelter Hinsicht in den Sumpf: geografisch in den Louisiana Bayou, gesellschaftlich in sogar mit der Staatspolizei verfilzte, rassistisch-kriminelle Netzwerke. - Auch in diesem zweiten Band nimmt das Werk mit über 1.000 Seiten geradezu epische Ausmaße an. Aber auch hier ist es insbesondere für Cage-Fans keine Seite zu viel. Allerdings sollte der erste Band bekannt sein, sonst fällt das Einlesen zu Beginn doch sehr schwer. Insgesamt bietet der Autor wieder einmal einen Thriller-Genuss der gehobeneren Güte. Dieser wird nicht einmal durch den Versuch geschmälert, die Frage zu klären, wer denn nun in Dallas John F. Kennedy erschoss. Einige Handlungsstränge bleiben weiterhin offen, also kann man sich wohl auch noch auf Band 3 freuen. (Übers.: Ulrike Seeberger)
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Toten von Natchez
Greg Iles
Rütten & Loening (2016)
1006 S.
fest geb.