Das große Spiel
Léos politische Karriere ist am Ende und er wird zurück nach Montverre geschickt. Eine Eliteschule, die er selbst bereits einmal besucht hat und in der er das Grand Jeu, das große Spiel gewonnen hat. Dieses Spiel ist Ziel, Inhalt und Sinn dieser
Schule. Schüler lernen, es zu schreiben - eine Kombination von Musik, Kunst, Poesie und Philosophie. Nach seiner Rückkehr lernt Léo Magister Lund kennen, genauer gesagt die Magister. Denn erstmals in der Geschichte der Schule ist es eine Frau. Claire Dryden, die Schwester seines ehemaligen und brillanten Schulkameraden, der sich das Leben nahm. Léo verliebt sich in Claire, doch beide haben ihre Geheimnisse ... - Hm, ich gebe zu: Anfangs habe ich nicht genau gewusst, was will die Autorin mit dieser Geschichte? Aber so ist es wohl gedacht. Auf poetische Weise wird man in diese Geschichte hineingezogen, voller unvorhersehbarer Wendungen, auch wenn man bis zum Schluss nicht so ganz versteht: Worum geht es bei diesem Grand Jeu überhaupt? Ist aber dann auch gar nicht mehr so wichtig - es gibt anderes im Leben, das wirklich zählt. Ähnlichkeiten mit Hermann Hesses Werk "Das Glasperlenspiel" sind übrigens von der Autorin ausdrücklich gewollt.
Tanja Bergold
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das große Spiel
Bridget Collins ; aus dem Englischen von Ulrike Seeberger
rütten & loening (2021)
463 Seiten
fest geb.