Die letzten Romantiker
Im Jahr 2079 ist die gefeierte Lyrikerin Fiona Skinner 102 Jahre alt. Als während einer ihrer mittlerweile seltenen Lesungen der Strom ausfällt, fesselt sie ihr Publikum, indem sie ihre Lebensgeschichte erzählt. Als sie vier Jahre alt ist, verstirbt plötzlich ihr Vater. Ihre Mutter fällt in eine tiefe Depression und die vier Kinder sind nahezu auf sich allein gestellt. Sechs Jahre lang. Diese Zeit, die die Kinder später "die große Pause" nennen, prägt sie ihr Leben lang. Die älteste Schwester Renee, selbst noch ein Kind, organisiert Haushalt und Alltag. Neben den Sorgen erleben die vier aber auch große Freiheit und Abenteuer. Im Erwachsenenalter wird der Kontakt loser, jeder und jede geht eigene Wege. Renee wird eine angesehene Wissenschaftlerin und sehr spät Mutter. Caroline gründet mit ihrer Jugendliebe eine große Familie, in mittleren Jahren trennt sie sich und wird Schauspielerin. Joe, der geliebte Bruder, wird zum Sorgenkind. Statt einer großen Sportler-Karriere nachzugehen, gerät er an Drogen, stirbt früh, kurz nachdem er seine große Liebe gefunden hat. Und Fiona wird, beginnend mit dem Blog "Die letzte Romantikerin" zu einer gefeierten Lyrikerin und Schriftstellerin. - Sehr ansprechend geschrieben zeichnet Conklin die Lebensgeschichten der vier Geschwister nach und erzählt von Verantwortung und Familienbanden. Gerne breit empfohlen.
Dorothee Rensen
rezensiert für den Borromäusverein.
Die letzten Romantiker
Tara Conklin ; aus dem amerikanischen Englisch von Edith Beleites
HarperCollins (2022)
430 Seiten
kt.