Die seltsamste aller Zahlen
Irland 2020: Jamie (13) erlebt seinen ersten Tag an der weiterführenden Schule traumatisierend. Die anderen Jungen hänseln ihn, weil er seine Mutter umgebracht habe. Tatsächlich verfolgen ihn Schuldgefühle, weil seine Mutter Noelle bei seiner Geburt
gestorben war. Zwei Lehrer werden ihm an der neuen Schule zu großen Stützen. Da ist einmal Tess Mahon, spezialisiert auf Schüler mit besonderen Bedürfnissen. Doch auch sie fühlt sich zunehmend isoliert, denn im neuen Schuljahr sind dafür keine Stunden mehr angesetzt. Außerdem hadert sie mit ihrem Mann Paul. Seit Jahren versuchen sie, per künstlicher Befruchtung ihren Kinderwunsch zu erfüllen, beim letzten Krankenhausbesuch war Paul nicht einmal mehr mitgekommen. Ein weiterer Anker (für sie beide) wird Werklehrer Tadgh Foley, der neu von einer kleinen Insel im Westen Irlands an die Schule gekommen ist. Er beginnt mit den Schülern ein traditionelles irisches Boot, ein Curragh, zu bauen (daher der Romantitel im Original „How to build a boat“). Mit diesem Projekt lernen Jamie und die anderen, wieder die Kontrolle über ihr Leben zu übernehmen, Veränderungen zu akzeptieren und ehrlich zu sich selbst zu sein. – Eine herzerwärmende Geschichte über Trauer, Heilung und menschliche Beziehungen.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.

Die seltsamste aller Zahlen
Elaine Feeney ; aus dem irischen Englisch übersetzt von Ulrike Brauns
HarperCollins (2024)
319 Seiten
fest geb.