Dann bin ich seelenruhig
Angelas Internet-Freundin meldet sich nicht - hat sie sich umgebracht? Sie wird gerade noch von ihrem WG-Mitbewohner gefunden, als sie aus Verzweiflung zu viele Tabletten schluckt. So landet sie - wieder einmal - in der Psychiatrie, wo sie ihr Leben neu sortiert. Sie erzählt von ihrer Kindheit und Jugend, die von einer lieblosen und misshandelnden Mutter geprägt war und ätzendem Mobbing. Sie beginnt sich zu schneiden, wird magersüchtig und ist vermutlich eine Borderline-Persönlichkeit. Sie schildert ihren ersten Therapieaufenthalt und die besondere Beziehung zu einer Schwester. Diese Frau ist es letztlich auch, die sie (oft nur in Gedanken) aus ihrer tiefen Verzweiflung herausbegleitet und in ihr einen Berufswunsch reifen lässt. - Eine junge Frau schildert selbst ihren schwierigen Lebensweg. Durch ihre Erfahrungen ist sie sehr reif und hat ein ausgeprägtes Reflexionsvermögen, was sich auch im Stil ausdrückt: eher dokumentarisch, denn fiktiv, fast schon distanziert, aber gerade deshalb sehr berührend. - Für reife Leserinnen mit Interesse an problematischen Lebensläufen.
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Dann bin ich seelenruhig
Angela S. In Zsarb. mit Kerstin Dombrowski
Arena (2011)
Mein Leben, meine Geschichte
164 S. : Ill.
kt.