Vertraue niemals der Erinnerung
Das London im Jahr 2114 ist in zwei Schichten geteilt: Während im Norden die Reichen und Schönen ein Leben ohne Sorgen führen können, ist der Süden von Arbeitslosigkeit und Elend geprägt. Obwohl Alba im Norden als Tochter des mächtigsten Mannes der Stadt alles hat, fehlt es ihr an Eltern, die sich um sie sorgen, und vor allem an einem: Freiheit. Genau diese Freiheit kann ihr Seven verschaffen, ein Dieb aus dem Süden, der zum Überleben Erinnerungen stiehlt, die auf DSC-Discs gespeichert werden. Eine gefährliche und geheime Freundschaft entwickelt sich, die einiges über Sevens und Albas Vergangenheit ans Licht bringt. - Ngan schafft mit "Alba & Seven" eine nicht ganz überzeugende Dystopie über zwei Jugendliche, die zum ersten Mal in ihrem Leben Zuneigung und Liebe erfahren. Die Kapitel sind oft kurz gehalten und abwechselnd aus der Sicht Albas und Sevens beschrieben, was oftmals unruhig wirkt. Während der Anfang nur schleppend vorankommt, überschlagen sich die Ereignisse zum Ende hin und es kommt zu einer interessanten Auflösung der anbahnenden Konflikte. Die Protagonisten selbst sind zwar klischeehaft dargestellt, jedoch für den jungen Leser durchaus sehr zugänglich. Das Buch ist ein Einzelband und wohl nur für weibliche junge Leser interessant. (Übers.: Michael Koseler)
Gerda Harprath
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Vertraue niemals der Erinnerung
Natasha Ngan
Arena (2016)
Alba & Seven
427 S.
fest geb.