Herzdenker

Vic ist ein 16-jähriger Junge, der es nicht ganz leicht im Leben hat: Er leidet an dem Möbius-Syndrom. Das ist eine Nervenkrankheit, die bewirkt, dass er keinen Muskel in seinem Gesicht bewegen kann. Er kann seine Gefühle nicht über die Mimik äußern Herzdenker und schläft sogar mit offenen Augen. In der Schule wird er deshalb gemobbt. Vor zwei Jahren ist sein heißgeliebter Vater gestorben. Obwohl die Urne mit des sen Asche immer noch im Flur steht, möchte Vics Mutter ihren neuen Freund heiraten. Vic sieht keinen anderen Ausweg und läuft mit der Urne seines Vaters weg. Als er die Asche in den Fluss kippen möchte, lernt er Mad kennen. Sie hilft ihm und nimmt ihn mit zu ihrem Versteck. Mad gehört zu einer Gruppe von Außenseitern, die sich Helden des Hungers nennen. Alle hier haben ihre Probleme und laufen davor weg, helfen sich aber immer gegenseitig. Da wären Baz, ein Flüchtling aus dem Kongo und sein Bruder Zuz, der niemals spricht. Mad, die immer mal wieder verschwindet, um nach ihrer dementen Oma zu sehen und Coco, ein kleines Mädchen, das von ihrem Vater nicht gut behandelt wurde. Sie alle nehmen Vic so an wie er ist und helfen ihm, die Wunschliste seines Vaters, die in der Urne versteckt war, abzuarbeiten. - Dies ist eine wunderbare Geschichte über Familie, Freundschaft und Liebe. Alle fünf sind auf ihre Art besonders, aber zusammen sind sie stark und helfen sich und anderen. - Abwechselnd aus der Sicht von Vic und Mad erzählt, braucht es schon ein wenig Geduld, die zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselnde Geschichte zu erfassen. Aber dran bleiben lohnt sich. Wenn man sich erstmal an den Schreibstil gewöhnt hat, ist es richtig spannend und man wird mit einer herzerwärmenden Geschichte belohnt. Jedes Kapitel beginnt mit einen Vernehmungsprotokoll. Vic und Mad werden von der Polizei zu einem Mord vernommen. Der Leser erfährt in Rückblicken die ganze Geschichte. - Lesenswert, auch für Erwachsene.

Melanie Bremer

Melanie Bremer

rezensiert für den Borromäusverein.

Herzdenker

Herzdenker

David Arnold
Arena (2018)

376 S.
fest geb.

MedienNr.: 592764
ISBN 978-3-401-60371-1
9783401603711
ca. 17,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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