Marilu
Als Elli (17) im Briefkasten den weißen Umschlag mit dem Sonnenuhranhänger findet, weiß sie, dass Marilu in Gefahr ist. Vor zwei Jahren hatte Elli in der Klinik, in der sie wegen eines Burnouts behandelt wurde, mit der manipulativen Marilu das Zimmer geteilt. An ihrem letzten Abend dort hat sie Marilu den Anhänger geschenkt, denn sie würde ihn nun dringender benötigen. Marilu schreibt, man müsse herausfinden, ob das Leben einen liebt, und Elli müsse sie suchen, bis Samstag gefunden haben; ihr Bruder Lasse würde ihr helfen. Elli befürchtet, dass Marilu, die an einer bipolaren Störung leidet, sich etwas antun könnte. Und Elli hat ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht auf ihre Mails geantwortet hat. So kontaktiert sie Lasse. Ein Gasthaus im Odenwald ist der erste Anhaltspunkt, dort müssen sie auf ein Balkongeländer klettern, um an einen weiteren Brief zu gelangen. Keine leichte Übung für Lasse, der an Höhenangst leidet. Der Brief enthält weitere Koordinaten, und so begeben sie sich auf eine gefährliche Schnitzeljagd. - Die Journalistin und Autorin Tania Witte hat 2019 den Mannheimer Feuergriffel für Jugendliteratur erhalten. Ihr Coming-of-Age-Roman "Marilu" ist ein höchstspannender Roadtrip, ein wahrer Pageturner.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Marilu
Tania Witte
Arena (2021)
284 Seiten
kt.