Opa und der fliegende Hund
Manchmal vermisst man einen lieben Menschen so sehr, dass man ganz traurig wird. Aber wenn man ganz fest an ihn denkt, kann man sich ihm ganz nahe fühlen. Genauso geht es der kleinen Karla. Ihr Opa ist gestorben und sie vermisst ihn sehr. Da sitzt eines Tages ein Hund auf der Bank, auf der Opa immer gesessen hat. Karla findet, seine Augen sehen genauso freundlich aus wie die von Opa. Sie beginnt, mit ihm zu spielen, und erinnert sich an all das, was sie mit ihrem Opa erlebt hat. Doch dann erkennt sie, dass er doch nicht da ist, und alles wird plötzlich finster um sie herum. Zum Glück sind Mama und Papa für sie da und auch der Hund kann ein bisschen trösten. Das liebevoll illustrierte Buch greift eine Momentaufnahme aus einem Abschiedsprozess auf und geht einfühlsam und nachvollziehbar auf die Gefühlslage des kleinen Mädchens ein. Einziger kleiner Kritikpunkt: Der Tod wird nicht benannt. Opa ist weg und kommt nicht wieder. Da mag es manchen Kindern so gehen wie Karla. Tod, tot sein, sterben, gestorben - das sind Begriffe, die benannt werden sollten, um Kindern die Möglichkeit zu geben, langsam zu verstehen und zu begreifen. Empfehlenswert.
Christiane Raeder
rezensiert für den Borromäusverein.
Opa und der fliegende Hund
Anna Lott ; Illustrationen: Anja Grote
Arena (2020)
[32] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5