Die Yacht
Eigentlich hatte sich Hannah auf die jährliche exklusive Silvesterparty ihrer besten Freundin Libby gefreut. Doch an Bord der gecharterten Luxusyacht stellt sich der soziale Unterschied zwischen ihr und den anderen Gästen, die alle sehr wohlhabend
sind, als unüberbrückbar heraus. Als die gedemütigte Hannah früh am nächsten Morgen aufbrechen will, muss sie feststellen, dass die Yacht führerlos auf dem offenen Meer treibt und weder die Gäste noch Libby und ihr Ehemann können sie zurück in den Hafen bringen. Auch Funk und Handys funktionieren nicht. Doch anstatt sich konstruktive Lösungen zu erarbeiten, gerät die gehobene Partygesellschaft in Streit. Allein Hannah und ihr guter Freund Harry bewahren einen kühlen Kopf, können sich aber nur bedingt durchsetzen. Als dann auch noch Libby am folgenden Morgen spurlos verschwunden ist, gerät alles außer Kontrolle und weitere Tote folgen. – Der Thriller baut auf bekannten Klischees über Wohlhabende auf, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihren Reichtum zur Schau stellen und sich gegenseitig übertreffen wollen. Im Verlauf der Geschichte erfahren die Charaktere leider auch keine Wandlung, was bei der lebensbedrohlichen Lage unglaubwürdig ist. Allein die Außenseiterin Hannah wird als moralisch integre Figur beschrieben, die sich über alle erhebt. Das Ende des Thrillers ist daher schnell vorhersehbar und hält wenige Überraschungen bereit.
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Yacht
Sarah Goodwin ; Übersetzung aus dem Englischen von Holger Hanowell
Lübbe (2025)
399 Seiten
kt.