Gustav Mahler
Das Werk des Spätromantikers Gustav Mahler (1860-1911) voller Emotion, Schönheit und Wahrhaftigkeit kommt den Sehnsüchten der Hörer sehr entgegen und erlebt seit 1960 eine beispiellose Renaissance. Constantin Flores, Präsident der Gustav-Mahler-Vereinigung
und von 1965 bis 1995 Professor für Musikwissenschaft, beschreibt den Komponisten als einen durch höchste geistige und geistliche Ansprüche geprägten Menschen, der nach vielen Stationen erster Kapellmeister in der Wiener Hofoper wird und schließlich an der Metropolitan Opera New York seinen Karrierehöhepunkt findet. Mahler - das fast legendär zu nennende Energiebündel - hat allerdings primär immer seine Kompositionen im Auge, dann erst kommt das Dirigieren; (auch) hier ist er völlig kompromisslos und stets nur der Qualität seiner Aufführungen verpflichtet. Seinen einmal eingeschlagenen Arbeitsrhythmus ändert der Komponist nicht mehr und bleibt privat deshalb als Ehemann von Alma und Familienvater teilweise unbequem. In weiteren Kapiteln typisiert Floros den Liedkomponisten und den mit seinem transzendenten und neue Wege suchenden Ringen um Neues wegweisenden Symphoniker. Der Autor bespricht sogar einige Werke im Detail. - Das mit ausführlicher Zeittafel schließende, preiswerte Buch erfüllt mannigfache Erwartungen und passt deshalb in viele Büchereien.
Georg Roth
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Gustav Mahler
Constantin Floros
Beck (2010)
Beck'sche Reihe ; 2489 : Wissen
127 S. : Ill., Notenbeisp.
kt.