Karl May oder die Macht der Phantasie

Kein deutschsprachiger Schriftsteller hat mehr Leser gefunden als Karl May. Von den einen wird er nicht zuletzt wegen seines nicht immer ehrenhaften Lebenswandels sowie als Meister des Plagiates und bloßer Unterhaltungsschriftsteller abgetan, von Karl May oder die Macht der Phantasie vielen anderen nicht zuletzt wegen der Anschaulichkeit seiner packenden, fantasievollen Abenteuer-Romane geschätzt. Wissenschaftlich nüchtern und doch spürbar fasziniert von der Wandlungsfähigkeit dieses Selfmademan, seinem schauspielerhaften Rollenspiel, von seinem Gespür für den Publikumsgeschmack sowie von der effektvollen Umarbeitung von Quellen und gängigen Gestaltungsmustern zeichnet der Germanistikprofessor Schmiedt in zehn Kapiteln ein bewegtes Leben. Der Leser darf jeweils einen kurzen, aber informativen Blick in die Schreibwerkstatt zahlreicher Werke und Publikationen werfen, auf Helden und Motive. Breiten Raum nimmt die Untersuchung von Karl Mays Nachleben ein, u.a. im Film. Zu den alten bräunlichen Fotos passt das leicht getönte Papier und der dezent farbige Druck. Der umfangreiche Anhang mit Registern, Anmerkungen und Literaturangaben rundet die wissenschaftlich geprägte, aber gut lesbare Lebensbeschreibung ab.

Bernhard Grabmeyer

Bernhard Grabmeyer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Karl May oder die Macht der Phantasie

Karl May oder die Macht der Phantasie

Helmut Schmiedt
Beck (2011)

366 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 351375
ISBN 978-3-406-62116-1
9783406621161
ca. 22,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li
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