Der Islam und die Frauen
Auch wenn der Islam in unseren Breiten nicht gerade als frauenfreundliche Religion bekannt ist, so hat er doch zur Zeit seiner Entstehung Frauen u.a. erstmals zu einer rechtlich verbindlichen Stellung verholfen, ihnen einen festgesetzten Anteil am Erbe zugesichert und die damals übliche Praxis der Tötung neugeborener Mädchen verboten. In den einzelnen islamischen Ländern spielt der Islam bei der Gesetzgebung eine jeweils unterschiedliche Rolle, meist finden nur wenige Elemente der Scharia, des islamischen Rechts, Anwendung, doch auch dies unterliegt stetigem Wandel. Fazit des detailreichen, eher akademisch ausgerichteten Buches ist, dass die Frauen in islamischen Ländern sich im Laufe der Geschichte etliche Rechte erkämpft haben, deren Umsetzung im von Traditionen geprägten Alltag jedoch noch Defizite aufweist. Für interessierte Leser eine Fundgrube an Informationen.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Islam und die Frauen
Irene Schneider
Beck (2011)
Beck'sche Reihe ; 6011
288 S.
kt.