Novalis

Wer hat nicht schon von ihr gehört, der blauen Blume, die als Verkörperung der unstillbaren romantischen Sehnsucht gilt! Das Werk ihres Schöpfers, des Dichters Novalis, der eigentlich Friedrich von Hardenberg hieß, ist trotzdem wenig bekannt. Seine Novalis "Hymnen an die Nacht" werden meist nur im Zusammenhang mit dem frühen Tod seiner jungen Braut Sophie von Kühn gesehen. Dass sie vor dem Hintergrund von Novalis' philosophischen Texten gelesen werden sollten, dies zeigt Gerhard Schulz auf, der sich über Jahrzehnte mit dem Dichter und seiner Suche nach der tiefsten Einheit der Schöpfung beschäftigt hat. Ihm gebührt das Verdienst, über die theoretischen Schriften einen Zugang zu den unvollendeten Romanen, den Gedichten und Studien des Romantikers hergestellt zu haben. Im Mittelpunkt steht aber immer der Dichter. So gelingt es Gerhard Schulz, dem Leser auch längere Gedichte des so früh Verstorbenen, wie z.B. "Das Lied der Toten" oder "An Tieck", seinen Dichter-Freund, zu erschließen. Dieses Buch des erfahrenen Germanisten ist frei von Fachsimpelei, übersichtlich gegliedert und mit Anmerkungen, Register und Literaturangaben, auch einigen Bildern versehen eine Einladung, sich in das Werk des Bergingenieurs, des Philosophen und Dichters Novalis zu vertiefen. Größeren Beständen empfohlen.

Bernhard Grabmeyer

Bernhard Grabmeyer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Novalis

Novalis

Gerhard Schulz
Beck (2011)

303 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 570056
ISBN 978-3-406-62781-1
9783406627811
ca. 9,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li
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