Die seltsamsten Orte der Welt
Ein solches Buch kann eigentlich nur ein Brite schreiben: Der Sozialgeograph Bonnett stellt in kurzen Abschnitten hintergründig und intellektuell-reflektiert 47 außergewöhnliche und skurrile Orte unserer Welt vor: Sandy-Island, die nichtexistente Insel östlich von Australien, die lange ein zähes Eigenleben auf Landkarten führte, das Niemandsland einer unerreichbaren Verkehrsinsel in Mittelengland, die potemkinsche nordkoreanische Geisterstadt Kijong-Dong, die seit Jahrzehnten Südkoreaner anlocken soll, die dürren Salzwüsten des ausgetrockneten Aralsees und die verbotene Zone um Tschernobyl sind Beispiele für diese höchst kurzweilige Zusammenstellung bemerkenswerter Orte einer vermeintlich inzwischen völlig bekannten Welt. Solche sperrigen Plätze irritieren und faszinieren - was kann man mehr von einem anregenden und unterhaltsamen Sachbuch erwarten. - Unbedingt für die Bücherei anschaffen, lesen und weiterempfehlen.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Die seltsamsten Orte der Welt
Alastair Bonnett
Beck (2015)
295 S. : Ill.
fest geb.