Claudio Abbado
Schon mit sieben Jahren wollte Claudio Abbado, der in einem musikalischen Elternhaus in Mailand aufwuchs, Dirigent werden. Nachdem er zunächst auch Klavier und Komposition studierte, entschied er sich bald fürs Dirigieren, seiner Meinung nach war es wichtig, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Seine musikalischen Vorbilder waren Leonhard Bernstein, für den es, ebenso wie für Abbado, wichtig war, junge Menschen an die Musik heranzuführen, und Wilhelm Furtwängler, mit dem ihn ein respektvoller, verbindlicher Umgang mit den Musikern verband, er sah sich als Primus inter pares in einem Orchester, war kein autoritärer Dirigent. Eines seiner Hauptanliegen war es, Musik nicht nur für eine Elite zu machen, sondern die Opern- und Musikhäuser, an denen er arbeitete, zunächst Mailand, dann u.a. Wien und Berlin, für alle gesellschaftlichen Schichten zu öffnen. Dazu gehörte auch, dass er zahlreiche Jugendorchester gründete. Außerdem setzte er sich sehr für die Musik zeitgenössischer Komponisten ein sowie für die Verbindung von Literatur und Musik, z. B. in zahlreichen Berliner Themenzyklen. - Eine sehr einfühlsame, fundierte Biographie, für alle Büchereien gern empfohlen.
Julia Massenkeil-Kühn
rezensiert für den Borromäusverein.
Claudio Abbado
Wolfgang Schreiber
C.H.Beck (2019)
320 Seiten : Illustrationen
fest geb.