Dostojewskij

Fjodor Dostojewskis große Romane gehören zur Weltliteratur. In ihnen spiegelt sich seine Lebenserfahrung und seine Lebensorientierung. Deshalb widmet sich Andreas Guski, emeritierter Slawistik-Professor, in gleichem Maße den Lebensabschnitten des Dostojewskij Schriftstellers und den damit verbundenen literarischen Werken. Er nennt Dostojewskij einen Autor der Krise, zeigt ihn in seinen Nöten und Schwächen, schildert ihn als Künstler und Hasardeur, der nur unter Druck seine Kreativität entfaltet. Einbezogen werden politische und soziale Entwicklungen in Russland und in Europa. Wichtig ist dem Verfasser die Wirkungsgeschichte der einzelnen Werke. Dostojewski erscheint dem zeitgenössischen Publikum zunächst als Anwalt der sozial Benachteiligten; dann gewinnt seine eigene Christus-Theologie immer mehr an Bedeutung. Guski arbeitet in seinen Werkbesprechungen die Vielschichtigkeit der sozialen, psychologischen und philosophischen sowie religiösen, aber auch der literarischen Bezüge der Romane heraus. Natürlich spielen Dostojewskijs beständige Geldnot, die Spielsucht, die Europareisen, seine slawophile Einstellung und besonders seine Liebesbeziehungen in der Lebensbeschreibung eine große Rolle. Illustriert wird dies an wörtlichen Zitaten, meist aus Briefen Dostojewskis. Ein umfangreicher Anhang mit Anmerkungen, Literaturhinweisen und einem Personenverzeichnis sowie 30 Schwarz-Weiß-Abbildungen ergänzt diese ausführliche Darstellung.

Bernhard Grabmeyer

Bernhard Grabmeyer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Dostojewskij

Dostojewskij

Andreas Guski
Beck (2018)

460 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 593561
ISBN 978-3-406-71948-6
9783406719486
ca. 28,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li
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