Vom Schweden, der den Zug nahm
Per J. Andersson, Schwedens wohl bekanntester Globetrotter, der mit Reise-Büchern wie "Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden" oder "Vom Elefanten, der das Tanzen lernte" Furore machte, widmet sich in seinem neuesten Reiseessay-Buch dem Thema Eisenbahn. Und offenbart, dass er schon vor dem neuesten, dem Klimaschutz geschuldeten Eisenbahn-Boom begeisterter Zugfahrer war. In 19 Kapiteln geht es um alles, was mit der Eisenbahn und dem Reisen per Zug zu tun hat: In seinem ihm eigenen ebenso fundierten wie amüsant zu lesenden Stil erzählt der Autor von der Geschichte der Eisenbahn und der Bahnhöfe. Von berühmten Strecken und Zügen wie dem Orient-Express. Von seinen Reiseabenteuern mit der Bahn durch die ganze Welt und von seinen ebenso abenteuerlichen Begegnungen auf diesen Touren. Ein wenig schade ist es, dass Andersson sich gerade im ersten Teil sehr auf die Geschichte der Eisenbahn in Schweden fokussiert, was nicht-schwedische Leser bald langweilen könnte. Doch er kompensiert das gut mit seinen ebenso informativen wie spannend zu lesenden Reiseessays hervorragend. Deshalb für jeden Eisenbahnfreak, Zug-Vielfahrer, aber auch alle anderen am Reisen interessierte Leser/-innen zur Lektüre ans Herz gelegt.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Vom Schweden, der den Zug nahm
Per J. Andersson ; aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann
C.H.Beck (2020)
379 Seiten : Illustrationen
kt.