Meine Reise zu Beethoven
Gleich im ersten Satz des Buches erklärt der berühmte deutsche Dirigent "Beethoven wird mich bis an mein Grab beschäftigen - er ist mir Grundnahrungsmittel wie Bach und Mozart …"- Der noch kleine Christian (*1959) lernt Klavier und Bratsche, wird daheim schon ganz früh von Egmont-Ouvertüre und Fünfter Sinfonie zutiefst ergriffen und dieses lässt ihn dann auch nicht mehr los …- Autor Thielemann erkennt in sich auch den fein empfindenden Stimmungs- und Instinktmusiker, bleibt bei weitem nicht nur beruflich in der Musik, findet in Beethovens Musik mit deren "unendlichen Ausdrucksweise" sehr viel Menschliches und lebt sich immer intensiver in sie hinein. Übrigens stellt er auch ganz schnell fest, dass die allermeisten nachfolgenden Komponisten sich durch Beethoven-Ideen haben anregen lassen. - Im vorliegenden Buch ist sehr vieles thematisiert, ausführlich geschildert und immer spannend kommentiert: Einzelbesprechung jeder Sinfonie und der Missa solemnis, Hervorhebung immer wieder neuer musikalischer und analytischer Beethoven-Themen, seine Musik aufführen (Dialog mit Orchester, Funke des Augenblicks, Atmosphäre u.v.m.), Vergleich bei verschiedenen bekannten Dirigenten (Tempi, Schwerpunkte usw.), Thematisierung des "Deutschen Klanges", neue Wege zu Dirigieren und Komponieren. Am Ende ausführliche Personen- und Bildnachweisregister. - Empfehlenswert für Thielemann-Fans oder musikalisch besonders Interessierte.
Georg Roth
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Meine Reise zu Beethoven
Christian Thielemann ; unter Mitwirkung von Christine Lemke-Matwey
C.H.Beck (2020)
270 Seiten : Illustrationen
fest geb.