Wer klaute die Mona Lisa?

Kunstdiebstähle gehören zu den Delikten, die die Öffentlichkeit stark beschäftigen und auch emotional bewegen. Eine gute Portion Sensationslust, die Frage, was die Täter antrieb und die Trauer um die verlorenen Werke umrahmen diese oft so spektakulären Wer klaute die Mona Lisa? Taten und natürlich schließen sich danach immer wieder Forderungen an, die Kunst besser zu schützen. Denn die "große Zeit" der Kunstdiebstähle begann erst mit dem freieren Zugang zu Sammlungen und mit einem agilen Kunstmarkt, der Begehrlichkeiten weckte. - Dieses Sachbuch widmet sich dem Phänomen in 15 Kapiteln; nach einer differenzierten Beschreibung von "Beutekunst", "Raubkunst" und "Kunstdiebstahl" werden bekannte und auch längst vergessene Taten dokumentiert: der Diebstahl der "Mona Lisa", der dem Gemälde erst zu breiter Bekanntheit verhalf, Riemenschneiders Madonnenfigur als frühes Beispiel von Art-Napping, das "Wunder von Gotha" und die jüngsten Einbrüche ins Bode-Museum und ins Grüne Gewölbe. So informativ und routiniert die aufgelisteten Recherchen der Autorin auch sind, so vermisst man doch beim Lesen eine innere Beteiligung. Das Spektakuläre der Taten, der Wiederbeschaffung oder des Verlusts könnten sich in einer emotionaleren sprachlichen Ausdruckskraft abbilden. Dazu kommen die sparsame Bebilderung dieses Taschenbuchs und die lieblose Cover-Gestaltung. Denkt man allein an das filmische Genre der "Heist-Movies", dann wird einen diese sehr spröde Herangehensweise an das Thema nicht ganz überzeugen.

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Wer klaute die Mona Lisa?

Wer klaute die Mona Lisa?

Susanna Partsch
Verlag C.H.Beck (2021)

C.H.Beck : Paperback
240 Seiten : Illustrationen
kt.

MedienNr.: 606320
ISBN 978-3-406-77685-4
9783406776854
ca. 14,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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