One two three four

Wer kennt sie nicht? Die vier Idole des Pop aus Liverpool, die die Kultur der zweiten Hälfte des 20. Jh. weltweit mit geprägt haben, werden von Craig Brown in wahrhaft schwungvoller Weise in vielen Aspekten ihrer Karriere portraitiert. Der äußerst One two three four kundige Musikjournalist beginnt mit einer höchst amüsanten Touristenführung durch die Wohnhäuser von Paul und John in Liverpool, führt über die wilde Hamburger Zeit und den großen Ruhm, die Ashram-Ausflüge und das Apple Unternehmen und Tod des Managers Brian Epstein bis zur Auflösung der Gruppe und lässt kaum eine Anekdote, keine Zahnbürste oder Textzeile der „Fab Four“ aus. So lesbar, teils mitreißend das Buch auch geschrieben ist, sein Umfang mit 650 Textseiten und allein ein zweispaltiges Namensregister, das sich über 16 Seiten erstreckt, zeigen die Schwäche auf, die zugleich Browns Stärke ist. Die unterschiedlichen Versionen vieler Geschichten beleuchtend, die Nachzeichnung der Herkunft, insbesondere der Zentralfiguren McCartney und Lennon, die Beziehung zu Drogen und Frauen, zu Produzenten und Managern und den lieben Kollegen (vorweg den Rolling Stones) gestaltet der Autor kaleidoskopartig ein plastisches Bild von Charakter und Charisma der Jugendlichen (mit einem frühen Ruhm noch vor der Adoleszenz) und ihrem vermutlich auch daran gescheiterten Weg in ein verantwortliches Erwachsenensein. - Umfang und Fülle des Materials sind jedoch wohl nur dem wahren Beatle-Fan oder kulturhistorisch an Pop Interessierten zuzumuten. Eine Empfehlung für eben diese und alle größeren Bestände.

Helmut Krebs

Helmut Krebs

rezensiert für den Borromäusverein.

One two three four

One two three four

Craig Brown ; aus dem Englischen von Conny Lösch
C.H.Beck (2022)

670 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 609433
ISBN 978-3-406-78341-8
9783406783418
ca. 29,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Mu
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