Gottes Bilder
Der Haupttitel des Buchs ist dem Autor geschuldet, der im gleichen Verlag schon die Bände "Gottes Häuser" und "Gottes Klänge" herausgebracht hat. Angesichts der relativ geringen Buchstärke und der "nur" 72 Abbildungen irritiert der Untertitel auf den ersten Blick etwas. Doch klärt sich dies bereits beim Blick auf das Inhaltsverzeichnis auf: Unangreifbar wurde hier mit dem nicht ganz neuen Kunstkniff "Ausstellungssäle" (vgl. zuletzt J. Schwerdtfeger: Ich sehe was …, 2023) eine subjektive, wenn auch sehr geschickte Auswahl von wenigen markanten Kunstwerken (vor allem Malerei und Graphik) anhand treffender Aspekte in zwölf Kapiteln ("Sälen") getroffen. Das geschieht chronologisch von den Anfängen im "antiken Israel" bzw. der frühchristlichen Darstellung des "Guten Hirten" über die wichtigsten Kunstepochen bis zur "Moderne" (beispielsweise Chagall-Fenster) - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Dabei gibt es immer wieder Überraschungen wie das unerwartete Thema "Andachtsbilder" im Saal der "Hochrenaissance", vor allem aber bei der Präsentation von wenig bekannten Kunstwerken aus Übersee oder dem auch in deutschen Kirchen sehr präsenten Herz-Jesu-Bild nach Faustinas Vision. So gibt diese virtuelle Ausstellung zugleich einen Überblick über die Geschichte des Christentums in seinen verschiedenen Ausprägungen weltweit in kenntnisreich wie kurzweilig beschriebenen und erklärten (Gottes-)Bildern, seien es Meisterwerke oder Volkskunst. Breit zu empfehlen.
Lothar Altmann
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Gottes Bilder
Johann Hinrich Claussen
C.H.Beck (2024)
318 Seiten : Illustrationen (überwiegend farbig)
fest geb.