Jäger in der Tiefe
Tono lebt bei seinem Onkel, denn sein Vater ist beim Zinnschürfen tödlich verunglückt und seine Mutter hat Arbeit auf einer anderen indonesischen Insel. Nun muss Tono mit seinem Cousin im Meer tauchen, um die spärlichen Zinnvorkommen aufzusaugen. Gerade als Tono am Meeresboden einen rot leuchtenden Stein findet, wird er verschüttet, aber er überlebt wie durch ein Wunder. Die junge Kemala, die Tono während seiner Bewusstlosigkeit gepflegt hat, kommt auf die Idee, dieses Wunder zu vermarkten: Tono soll mit seinem Stein die anderen Schürfer vor Unglück bewahren - natürlich gegen Geld. Als Tono erkennt, dass Kemala seine "Wunderkräfte" immer mehr manipuliert, schenkt er ihr den Stein und versucht einen Neuanfang. Tono erzählt seine Geschichte und seine Gefühle in einer leicht lesbaren, klar verständlichen Sprache, einige Zeichnungen, das große Schriftbild und die übersichtlichen Textblöcke unterstützen noch die Verständlichkeit. In dieser spannenden Geschichte werden zum einen die unvorstellbar harten Lebensbedingungen der armen Familien in Südostasien aufgezeigt, zum anderen geht es um den Gewissenskonflikt, die Not anderer armer Leute auszunutzen. Dieses Buch aus der Reihe "super lesbar" ist auch für ungeübte Leser ab 10 Jahren zu empfehlen.
Emily Greschner
rezensiert für den Borromäusverein.
Jäger in der Tiefe
Steve Cole ; mit Illustrationen von Oriol Vidal ; aus dem Englischen von Julia Süßbrich
Gulliver von Beltz & Gelberg (2020)
117 Seiten : Illustrationen
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10