Und alles neu macht der Mai

Aus der Perspektive der 16-jährigen Rena erzählt der Roman von den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs und von der unmittelbaren Nachkriegszeit. Zusammen mit ihrer Mutter und den drei jüngeren Geschwistern muss Rena vor der heranrückenden Roten Und alles neu macht der Mai Armee aus dem von Deutschland besetzten Polen fliehen. In einem kleinen Dorf in Norddeutschland kommt die Familie auf einem Bauernhof unter, ist dort aber alles andere als willkommen. Alle, auch die Kinder, müssen hart mit anpacken, um ein Dach über dem Kopf und eine karge Mahlzeit zu verdienen. Von dem Pastorensohn Klaas, den Rena im Dorf kennen- und lieben lernt, erfährt sie von den Verbrechen des NS-Regimes, von der Judenverfolgung und von der Vernichtung in den Konzentrationslagern. Das Mädchen stellt sich dem schwierigen Prozess der Meinungsbildung und scheut dabei vor Konflikten, besonders mit dem regimetreuen Vater, nicht zurück. Das Kriegsende im Mai 1945, auf das der Titel anspielt, ist von Verwüstung und Chaos geprägt. Der Überlebenskampf steht im Vordergrund, die Schrecken und Verbrechen der Kriegsjahre werden dabei verdrängt. "Und alles neu macht der Mai" ist ein vielschichtiger Roman, in dem eine Familiengeschichte zur Zeitgeschichte wird, informativ, spannend und eindrücklich erzählt. Für alle Bestände unbedingt zu empfehlen.

Gertrud Plennert

Gertrud Plennert

rezensiert für den Borromäusverein.

Und alles neu macht der Mai

Und alles neu macht der Mai

Klaus Kordon
Beltz & Gelberg (2021)

442 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 607309
ISBN 978-3-407-75602-2
9783407756022
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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