Die Ballade von der gebrochenen Nase

"Ja genau, das bin ich: ein guter Versuch. Immer gebe ich alles. Auch wenn das fast nie genug ist." Der 14-jährige Bart hat es nun auch wirklich nicht leicht. Sein tägliches Leben erscheint ihm als "Tanz auf dem Seil" und er muss sehr aufpassen, Die Ballade von der gebrochenen Nase dass er nicht abstürzt. Eine alkoholkranke Mutter, eine schäbige Einraum-Sozialwohnung und kein Vater: all das versucht er zu verbergen und schön zu reden, damit er nicht zum völligen Außenseiter in der Schule wird. Mit viel Situationskomik und Einfühlungsvermögen wird Barts Lebenssituation in einem sozialen Brennpunkt aus seiner Erzählperspektive gekonnt beschrieben. Seine heimliche Leidenschaft gilt dem Singen von Opernarien, was aber nur auf der Toilette gelingt, dem einzigen privaten Raum. Denn seine Mutter schickt ihn zum Boxtraining, was gar nicht zum schmächtigen Jungen passt. Kleine Schritte zur Veränderung werden mit Hilfe von Ada, seiner Mitschülerin, nach und nach möglich, so dass am Ende auch ein gesangliches Solo auf der Schulbühne gelingt. - Der Leser erliegt der erklärenden Weltsicht und dem Zweckoptimismus des jungen Protagonisten in Sekunden. Ein schönes Buch - leicht und ohne großes Pathos. Sehr anschaffenswert!

Karin Steinfeld-Bartelt

Karin Steinfeld-Bartelt

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Ballade von der gebrochenen Nase

Die Ballade von der gebrochenen Nase

Arne Svingen
Boje (2015)

187 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 584085
ISBN 978-3-414-82431-8
9783414824318
ca. 12,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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