Wo wir uns finden

Siggi Dix wurde von seinem Vater alleine aufgezogen, seine Mutter starb bei der Geburt. Er erreicht, wovon der Vater einst träumte: Gymnasium, Abitur, Studium in München. Doch Siggi ist nicht wirklich erfolgreich, er verlässt Deutschland mithilfe Wo wir uns finden des Vaters und stürzt ihn in den finanziellen Ruin. Der Höhenflug findet ein jähes Ende und Siggi fragt sich, zurück in seiner Heimat, was der Grund für sein Scheitern gewesen sein mag. Eine alte Fehde unter Freunden, als der Vater jung war, kommt ans Tageslicht. - Menschen am Rande der Gesellschaft, diejenigen, die nicht das große Los gezogen haben, aber immer danach streben, das sind die, von denen Patrick Findeis in seinem zweiten Roman erzählt. Das tut er spröde, zurückhaltend, leise, er wechselt die Perspektiven. Erst ganz allmählich erschließt sich dem Leser das ganze Ausmaß der Tragödie, die mit dem Tod von Siggis Mutter noch lange nicht endete und sich anscheinend immer noch fortsetzt. Trotz der Kürze des Romans erfordert es Geduld vom Leser, die Zusammenhänge zu erfassen. Daher ist er nur für ausgebaute Bestände mit Lesern, die Interesse an anspruchsvoller deutscher Literatur haben, zu empfehlen.

Beate Mainka

Beate Mainka

rezensiert für den Borromäusverein.

Wo wir uns finden

Wo wir uns finden

Patrick Findeis
Dt. Verl.-Anst. (2012)

199 S.
fest geb.

MedienNr.: 366079
ISBN 978-3-421-04536-2
9783421045362
ca. 18,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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