Die goldene Legende
Nargis und ihre Nichte Helen, eine junge Christin, leben in Pakistan. Nargis hat eben ihren Mann bei einem Anschlag verloren, kurz bevor sie ihm endlich ihr lang gehütetes Geheimnis anvertrauen wollte: Als Christin geboren, gab sie sich als Muslimin
aus. Als die Lage in Pakistan immer schlimmer wird und bürgerkriegsähnliche Zustände ausbrechen, sind Nargis und Helen ihres Lebens nicht mehr sicher. Als auch noch Helens Vater verschwindet, gelingt beiden in letzter Minute die Flucht aus der Stadt. Dabei begegnen sie einem jungen Mann aus Kaschmir. Imran, ausgebildet als Kämpfer, nimmt sich der beiden Frauen an und hilft ihnen bei der Flucht ... - Der Autor Nadeem Aslam musste selbst mit 14 Jahren Pakistan verlassen, da sein Vater im Widerstand gegen die Regierung aktiv war. Das Buch vereint diese dramatische persönliche Erfahrung mit der aktuellen Lage Pakistans. Die (fiktiven) Hauptfiguren sind so beschrieben, als würde man sie schon lange kennen - so fiebert man von Anfang an mit ihrer Geschichte mit. Der Konflikt zwischen Christentum und Islam, Schikanen religiöser Minderheiten, ein Regime, in dem Menschen spurlos verschwinden - eine Realität, deren Auswirkungen auch wir in der westlichen Welt immer deutlicher spüren. Ein spannendes, bewegendes, mitreißendes und hochaktuelles Buch. Absolut empfehlenswert. (Übers.: Bernhard Robben)
Tanja Bergold
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die goldene Legende
Nadeem Aslam
Dt. Verl.-Anst. (2017)
410 S.
fest geb.