Die Unsichtbaren
Bei Spionage und geheimdienstlicher Tätigkeit denkt man in der Regel an Männer. Doch auch Frauen haben in Deutschland für Nachrichtendienste gearbeitet; zwar in zahlenmäßig geringerem Umfang, dafür aber meist besonders effektiv. Dies zeigen die beiden Autoren eindrucksvoll in ihrem Buch, für das sie überaus akribisch unzählige Quellen ausgewertet und dabei keine Mühen gescheut haben. Herausgekommen ist eine ebenso facettenreiche wie spannende Studie über die Rolle von Frauen in der Spionage für und gegen Deutschland. Das beginnt bereits im Kaiserreich, geht über die Weimarer Republik und Nazi-Deutschland bis in die Zeit des Kalten Krieges und die Gegenwart. Müller und Baumgärtner beschreiben das Leben und die Arbeit bekannter Agentinnen wie Mata Hari oder Christel Broszey, aber auch die Erfolge von Spioninnen wie Elsbeth Schragmüller und Nathalie Sergueiew, die den Gang der deutschen Geschichte nachhaltig beeinflussten. Und sie ziehen das Resümee, dass die Tätigkeit von Frauen in Nachrichtendiensten bis in die jüngste Zeit trotz aller erwiesenen Effektivität viel zu wenig bekannt wurde. - Eine spannende Dokumentation. Ab mittleren Beständen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Unsichtbaren
Maik Baumgärtner, Ann-Katrin Müller
Deutsche Verlags-Anstalt (2022)
376 Seiten
fest geb.