Storchenherzen

Helga liebt ihren Beruf als Hebamme. Mit Mitte 40 hat sie eine Menge Berufserfahrung und Fachwissen, doch leider eckt sie mit ihrer sachlichen Art bei den Schwangeren in letzter Zeit häufig an. Ihre Chefin Monika hält viel von Helga, ist aber über Storchenherzen die wenigen Sterne in der Internetbewertung unzufrieden. Kurzerhand stellt Monika eine weitere Hebamme ein: die Berufsanfängerin Madita. Madita soll Helga ein paar Wochen begleiten und von deren Erfahrung profitieren. Doch die wortkarge, sachliche Helga ist entsetzt: Das Küken, wie Helga sie bei sich nennt, ist Anfang 20, hat rosa Haare und redet ununterbrochen. Dann trennt sich auch noch ihr Mann Hans von Helga. Hans meint, dass sie sich auseinandergelebt haben. Traurig zieht Helga in die Wohnung um, die Hans ihr gekauft hat - allein. Madita wohnt in einer WG, doch ihre Mitbewohner kommen mit ihrer Art und ihren wechselnden Arbeitszeiten nicht klar. Als sie eines Tages gestresst von der Arbeit kommt. im Schlepptau eine von der Polizei gesuchte wird Jugendliche, stehen ihre Habseligkeiten im Hausflur. Sie bittet Helga um Hilfe. Die lässt sich von Madita überrumpeln und lässt die beiden bei sich einziehen, vorübergehend wie sie denkt. Maditas lose Bekanntschaft mit einem Polizisten macht die ganze Sache nicht einfacher. In dem Buch treffen zwei Charaktere aufeinander, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Durch Madita taut Helga auf. Mit ihrem Weltverbessersyndrom kann Madita bei Problemen einfach nicht wegsehen. Das Buch ist flüssig zu lesen, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Eine lockerleichte Lektüre mit emotionalen Elementen, für alle Büchereien sehr zu empfehlen.

Melanie Bremer

Melanie Bremer

rezensiert für den Borromäusverein.

Storchenherzen

Storchenherzen

Fritzi Teichert
dtv (2023)

494 Seiten
kt.

MedienNr.: 615061
ISBN 978-3-423-22020-0
9783423220200
ca. 11,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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