Einschnitt

Ariella, genannt Ari, brachte ihren Sohn Walker unfreiwillig mittels Kaiserschnitt zur Welt. Ihr Sohn ist gesund und munter, Ari leidet seitdem unter Depressionen und entwickelt keine oder kaum Muttergefühle - jedenfalls nicht so, wie sie in Zeitschriften Einschnitt beschrieben werden. Obwohl ihr Mann sie nach Kräften verwöhnt und unterstützt, ist sie unzufrieden und fühlt sich ständig überfordert. Erst als die hilfsbedürftige, hochschwangere Mina, eine Ex-Rockmusikerin, in die Nachbarschaft einzieht, wird Ari aus ihrer Lethargie herausgeholt. Die Freundschaft zu Mina hilft ihr, all ihre vermeintlichen Idealbilder über Schwangerschaft, Geburt, Muttersein aus oberflächlichen Illustrierten abzuschütteln. - Elisa Albert zerschlägt die gängigen Mutter-Klischees mit dem Vorschlaghammer. Ariella ist überfordert, genervt, depressiv, kein Mutterglück zu sehen. Dazu passt die harte, mit Ausdrücken wie Scheiße, kacken, ficken ... durchsetzte Sprache des Romans. Ein Roman, der den Zwiespalt der Elternschaft in der heutigen Gesellschaft aufzeigt und darüber hinaus die Lebensumstände jüdischer Bürger im Großraum New York thematisiert. Lesenswert für alle, die sich mit Elternschaft auseinandersetzen, es werden oder sind - aber nichts für Leser/innen, die allergisch gegen vulgäre Ausdrücke sind. (Übers.: Miriam Mandelkow)

Sylvia Seidler

Sylvia Seidler

rezensiert für den Borromäusverein.

Einschnitt

Einschnitt

Elisa Albert
Dt. Taschenbuch-Verl. (2016)

dtv ; 26090 : premium
211 S.
kt.

MedienNr.: 586685
ISBN 978-3-423-26090-9
9783423260909
ca. 15,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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