Der schwarze General

Abenteuerromane wie "Der Graf von Monte Christo" sind Teil der europäischen Literatur. Dabei war Alexandre Dumas der Sohn eines Außenseiters der französischen Gesellschaft. Der studierte amerikanische Journalist Tom Reiss hat eine spannende Biografie Der schwarze General des Vaters des bekannten Schriftstellers, Thomas-Alexandre, geschrieben, der für Dumas das reale Vorbild für den "Grafen von Monte Christo" war. Der spätere General der französischen Revolutionsarmee wurde als Sohn einer schwarzen Sklavin auf Saint-Domingue, dem heutigen Haiti, und eines französischen Adligen geboren. Zum ersten Mal betrat Thomas-Alexandre als Jugendlicher französischen Boden. Schnell gewann er gesellschaftliches Ansehen. Er wurde zur Verteidigung der Französischen Revolution eingesetzt und stieg dabei zum General auf. Auch wenn man es bei dem Titel des Buchs vermuten könnte, so ist es nicht ausschließlich eine Biografie, sondern auch eine Darstellung der politischen Umstände der Französischen Revolution und des Beginns der napoleonischen Ära. Da diese allgemeine Darstellung teilweise breiten Raum einnimmt, tritt die Person des schwarzen Generals zeitweise in den Hintergrund. - Insgesamt eine spannende und fundierte Darstellung, die zu Recht den Pulitzer-Preis 2013 gewonnen hat. Nur wäre wünschenswert gewesen, wenn das Buch zur besseren Orientierung auch einen tabellarischen Lebenslauf des Generals erhalten hätte.

Helmut Lenz

Helmut Lenz

rezensiert für den Borromäusverein.

Der schwarze General

Der schwarze General

Tom Reiss
Dt. Taschenbuch-Verl. (2013)

540 S. : Kt.
fest geb.

MedienNr.: 378442
ISBN 978-3-423-28017-4
9783423280174
ca. 24,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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