Der Abstinent

Manchester, 1867: Wegen der Tötung eines Polizisten werden drei Iren gehängt. In der neu industrialisierten Stadt wimmelt es von irischen Einwanderern, von denen viele republikanische Sympathien hegen. Es herrscht eine angespannte Atmosphäre voll Der Abstinent bedrohlicher Anzeichen der geplanten Vergeltung. Als einziger Ire in der Polizeiabteilung ist O’Connor ein Außenseiter, der sich in der irischen Bevölkerung von Manchester frei bewegen kann. Aus seinem Netzwerk von Informanten erfährt er, dass sich die "Fenianer" auf eine Eskalation vorbereiten. Sie bringen einen Veteranen aus dem US-Bürgerkrieg, einen Mann namens Stephen Doyle, mit, um einen spektakulären, noch unbestimmten Terrorakt auszuführen. O'Connor versucht, Schlimmes zu verhindern. Das gelingt ihm nicht und er muss gegen Doyle und seine Kollegen kämpfen. Am Ende ohne Arbeit begibt er sich auf die Suche nach Doyle. Was die beiden Männer auf verschiedenen Seiten eines ideologischen Konflikts trennt, ist eine Frage der Psychologie und beider Charaktere. Das Ende ist ungewöhnlich, ironisch und überraschend. Der spannende, sprachlich überzeugende Roman gibt einen Einblick in das Leben und Denken vor gut 150 Jahren und ist ein Plädoyer gegen Rache und für Mitgefühl. Lesenswert.

Michael Müller

Michael Müller

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Abstinent

Der Abstinent

Ian McGuire ; aus dem Englischen von Jan Schönherr
dtv (2021)

334 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 603847
ISBN 978-3-423-28272-7
9783423282727
ca. 23,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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