Der Junge im Fluss
Ben hat seine Heimatinsel nie verlassen. Für ihn, "den Bewahrer", war die Beständigkeit das Wichtigste im Leben. Als die Felsen der Insel Stück für Stück ins Meer stürzen und auch sein Elternhaus gefährdet ist, macht er sich auf Anraten seines Bruders auf den Weg zu einem geheimnisvollen Ort namens Damai, wo die Zeit nicht existiert. Sein Urgroßvater hatte diesen Ort einst gefunden. Doch dessen Aufzeichnungen lässt er auf der Insel zurück und nimmt nur seinen Kompass mit. Nachdem dieser versagt, muss er auf die Hinweise und Ratschläge vertrauen, die er unterwegs erhält. Doch nicht alle Menschen sind ihm wohlgesonnen. Gleichzeitig reist ein Mönch aus Damai ihm scheinbar entgegen, bis sich dem Leser erschließt, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt, die zwei Strömungen gleichzeitig verkörpern: Das Bewahren und die Veränderung. - Der südamerikanische Autor nimmt seine Leser/-innen mit auf eine Traumreise voller Bilder und Rätsel und bringt sie dazu, über den Sinn des Lebens und den Lauf der Zeit nachzudenken. Für an philosophischen Fragen interessierte Lesende geeignet.
Barbara Dorn
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Junge im Fluss
Nestor T. Kolee ; mit Illustrationen von Katharina Netolitzky
dtv (2022)
219 Seiten : Illustrationen (farbig)
kt.