Nur eine Tochter
Fausias Vater zeugte mit sieben Frauen 23 Kinder. Als letztes Kind ihrer Mutter war sie eigentlich ungewollt und wurde, als sie draußen auf der Viehweide geboren wurde, von der entkräfteten Mutter erstmal in der Sonne liegen gelassen. Doch sie überlebt, und auch der weitere Lebensweg Fausias ist von harten Kämpfen geprägt. Nach der Ermordung des Vaters durch die Taliban beginnt für Fausias Familie eine Zeit der Flucht und Ortswechsel, doch es gelingt ihr, regelmäßig die Schule zu besuchen und Medizin zu studieren. Eine Woche nach ihrer Heirat wird ihr Mann verhaftet, und die folgenden Ehejahre werden von ständiger Furcht, erneuten Verhaftungen und gesundheitlichen Problemen geprägt. Fausia muss die Familie mit inzwischen zwei Töchtern über Wasser halten, und findet ihren Weg in die Politik. Sie engagiert sich für den Wandel in Afghanistan, für Bildung und möchte 2014 für das Amt des Präsidenten kandidieren. Man muss ihr viel Glück wünschen, und ihrer beeindruckenden Autobiografie viele Leser.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Nur eine Tochter
Fausia Kufi
Kailash (2011)
349, [8] S. : Ill. (farb.), Kt.
fest geb.