Butterfly

Yusra und ihre Schwester Sara wachsen in Syrien auf. Ihr Vater ist Schwimmtrainer und möchte aus den beiden Mädchen Spitzenschwimmerinnen machen. Wenn man das Training und die brutalen Methoden des Vaters als Leser miterlebt, dann packt einen das Butterfly Mitleid. Parallel dazu erlebt man, wie nach und nach die Revolution gegen das Regime von Baschar al-Assad immer deutlicher wird. Und so erzählt die Autorin, wie der Bürgerkrieg immer näher kommt und welche Auswirkungen das auf sie und ihre Familie hat. Leser zittern vermutlich mit, wenn sie so erzählt, dass man sich fast mitten in den Auseinandersetzungen befindet. Man bekommt Angst vor den Bomben und Granaten und leidet mit den beiden Mädchen, ihrer Mutter und der kleinen Schwester - noch ein Baby - mit, wenn man ihre entsetzte Furcht in jeder Zeile des Buches spürt. Die Familie beschließt, dass die beiden älteren Schwestern versuchen sollen, nach Deutschland zu fliehen. Dies ist auch der Einstieg in die Biografie, als die beiden Mädchen bis ans Ende ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit schwimmend das Schlauchboot durch das eiskalte Wasser an Land schleppen, als der Motor ausfällt. Wenn man dieses Buch liest, dann kann man einfach nicht begreifen, wie es bei uns immer wieder Leute geben kann, die gegen die Flüchtlinge massiv vorgehen. Schön, dass das Ende so positiv ist: Yusra startete 2016 als Teilnehmerin an den Olympischen Spielen in der Mannschaft der Flüchtlinge, die es dort zum ersten Mal gab. - Ein unbedingt lesenswertes Buch.

Gerd Fleder

Gerd Fleder

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Butterfly

Butterfly

Yusra Mardini mit Josie Le Blond
Knaur (2018)

352, [8] S. : Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 593040
ISBN 978-3-426-21442-8
9783426214428
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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