Der Sound meines Lebens
Ein alternder Rock-Star hockt in einem heruntergekommenen Motel und sinniert übers ein verpfuschtes Leben. Stoff für einen Desillusionierungsroman über den amerikanischen Traum? Weit gefehlt. Der 1970 in New York geborene Jonathan Tropper schreibt eine von Humor nur so berstende, manchmal etwas überstrapazierte Geschichte, in der Drew Silver, so heißt unser lebens- und leidenslustiger Held, mit mehr Glück als Verstand durch eine am Ende doch gar nicht so böse Welt irrlichtert. Wir begleiten ihn auf seinen Streifzügen mit seiner ungewünscht schwangeren Tochter Casey, seinem besten Kumpel Jack und seiner Ex-Frau Denise. Das ist amüsant erzählt und hat auch Tiefgang, wenn der Autor Drew Silvers unterschiedlich gefärbte Erinnerungen an seine Jugendlieben einblendet und wenn er am Ende offen lässt, ob der Held eine schwere Operation überlebt. Es geht um späte Liebe und richtige Entscheidungen, um den Sinn in den Dingen und den Sound des Lebens. Für größere Bestände. (Übers.: Birgit Moosmüller)
Michael Braun
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Sound meines Lebens
Jonathan Tropper
Droemer (2014)
377 S.
fest geb.