Im Licht des Augenblicks
Der 14-jährige Trevor reist mit seinem Vater in den Nordwesten Amerikas zu den Wurzeln seiner Familie, dort wo einst seine Vorfahren ein gewaltiges Vermögen in der Holzindustrie angehäuft hatten, ohne Rücksicht auf Natur oder Ureinwohner zu nehmen. Doch die nachfolgenden Generationen hatten das Erbe heruntergewirtschaftet und nun scheint ein verhängnisvoller Fluch auf der Familie zu liegen. Trevor ist fasziniert von dem verfallenen, riesigen Haus, in dem sein dementer Großvater und seine hübsche wie auch undurchsichtige Tante wohnen, ebenso von den Geheimnissen, die den Familiensitz und seine ehemaligen Bewohner umgeben. Deshalb stöbert er durch verlassene Zimmer und entdeckt alte Tagebücher, die immer wieder neue Fragen aufwerfen. Was ist damals geschehen? Wie lässt sich Schuld wieder gut machen? Wie lautet die unverhüllte Wahrheit? - Der US-Bestsellerautor Garth Stein schreibt in flüssiger, ruhiger Sprache in nicht sehr hohem Tempo eine verwobene Geschichte um Trevors Ururgroßvater Elijah Riddell. Durch Rückblicke und eingeschobene Tagebucheinträge von Verstorbenen, die das Leben der Lebenden begleiten, entwirren sich dem Leser langsam die geschickt gesponnenen Erzählstränge aus der Sicht des Ich-Erzählers Trevor. Ein atmosphärisch tiefgründiger Roman für alle Büchereien, auch für ältere Jugendliche geeignet. (Übers.: Werner Löcher-Lawrence)
Elisabeth Kemper
rezensiert für den Borromäusverein.
Im Licht des Augenblicks
Garth Stein
Droemer (2017)
424 S.
fest geb.