Licht und Glut
Erdgasfirmen konkurrieren für Fracking um das Land der "einfachen" amerikanischen Bevölkerung in Kleinstädten mit hoher Arbeitslosigkeit. Arbeiter werden an den Bohr- und Förderstätten in 12-Stunden-Schichten zwei Wochen am Stück verheizt und dann durch eine neue Schicht ersetzt. Zwei Milchbäuerinnen kämpfen um ihre Existenz und ihr Land - und müssen entsetzt feststellen, welche Auswirkungen Fracking auf die Bodenqualität und ihren Ruf als Biobäuerinnen hat. - Jennifer Haigh ist eine sehr interessante Verknüpfung verschiedener Lebensmodelle und Einzelschicksale gelungen, deren Alltag durch die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in das Ökosystem ins Wanken gerät. Am Beispiel des Fracking-Booms in Pennsylvania lässt die Autorin eine spannende Geschichte entstehen, die auf beeindruckende Art leise Gesellschaftskritik beinhaltet. Mithilfe von geschickt eingewobenen Zeitsprüngen entfaltet sich nach und nach ein weit in die Vergangenheit reichendes Beziehungsgeflecht. Ein lesenswerter Öko-(Psycho-)Thriller. Für jede Bibliothek empfohlen, vor allem in Studentenstädten und für Bestände mit ökologischem/gesellschaftskritischem Schwerpunkt. (Übers.: Juliane Gräbener-Müller)
Svetlana Romantschuk
rezensiert für den Borromäusverein.
Licht und Glut
Jennifer Haigh
Droemer (2017)
478 S.
fest geb.