Buddhas vergessene Kinder
Die osttibetische Kreisstadt Ngaba ist ein Zentrum des Widerstandes gegen die chinesische Fremdherrschaft. Bis heute haben sich dort 156 Tibeter aus Protest selbst verbrannt. Die Kleinstadt wird streng überwacht, zeitweise überstieg die Zahl der chinesischen Sicherheitskräfte die Zahl der Einwohner um ein Mehrfaches. Barbara Demick gelangen als Korrespondentin in Peking zwischen 2007 und 2014 drei Besuche in dieser abgeriegelten Region. Ihr Buch beruht vorwiegend auf Erinnerungen von Tibetern aus Ngaba, die freiwillig oder als Flüchtlinge dem Dalai Lama in das indische Exil gefolgt sind. Es sind die Lebensgeschichten von Mitgliedern der alten Elite, von ehemaligen Mönchen, aber auch von Menschen aus dem Volk. Alle Berichte zeugen von erlittenem Leid, vom Unrecht durch die gnadenlose chinesische Repression. Auf der anderen Seite konnten auch die Tibeter vom wirtschaftlichen Erfolg Chinas profitieren. Das Buch führt die Leser/-innen in eine exotische, hierzulande weitgehend unbekannte Welt und kann allen Büchereien empfohlen werden.
Johann Book
rezensiert für den Borromäusverein.
Buddhas vergessene Kinder
Barbara Demick ; aus dem amerikanischen Englisch von Barbara Steckhan und [einer weiteren]
Droemer (2021)
383 Seiten : Illustrationen, Karten
fest geb.