Bitches bite back
10k - 10.000 -, so viele Menschen folgen der 18-jährigen Izzy O’Neill und ihren Freundinnen Anita und Meg auf ihrem Blog. Nachdem Izzy durch einen Sex-Skandal, der in einem Shitstorm endete, traurige Berühmtheit erlangt hat, nimmt ihr Blog immer mehr an Fahrt auf. Schlagfertig und entschlossen kämpfen die Freundinnen in Florida für eine längst überfällige Revolution und haben nicht weniger vor als festsitzende patriarchale Strukturen aufzubrechen. Als zwei Monate nach Izzys Skandal erneut ein Mädchen Opfer einer ungewollten Veröffentlichung eines Sex-Videos wird, organisieren die Freundinnen eine reichweitenstarke Demo. Izzy und ihre Mitstreiterinnen triefen vor Ironie, sind schlagfertig und wortgewandt und kämpfen ohne Unterlass für eine längst überfällige Änderung der Gesetzeslage. Gleichzeitig erzählt Stevens die Geschichte von emphatischen, wütenden und hochemotionalen jungen Frauen, die sich von ihren Herzen leiten lassen und bereit sind, für eine bessere Zukunft von Frauen und Mädchen zu kämpfen. Im Roman sammeln sich eine Vielzahl akuter gesellschaftlicher Probleme wie unter einem Brennglas. Das wirkt mitunter etwas überladen, dient aber dazu, jungen Menschen Intersektionalität in einer fiktiven Erzählung näher zu bringen. Sprachlich streckenweise anstrengend und vor Sarkasmus triefend, aber für die Zielgruppe, junge Frauen und Männer, absolut empfehlenswert.
Christine Tapé
rezensiert für den Borromäusverein.
Bitches bite back
Laura Steven ; aus dem Englischen von Henriette Zeltner-Shane
Droemer (2021)
335 Seiten
kt.