Die Farben im Spiegel
Alev und Koray sind seit ihrer frühesten Kindheit unzertrennlich. Ihre Familien leben im selben Haus in Istanbul; die kleine Alev sehr beengt mit ihrer Großfamilie, Koray hingegen mit Eltern und Bruder in einer großen Wohnung. Beide haben eines gemeinsam: Sie haben einen türkischen Vater und eine deutsche Mutter. In den Jahren 1971 und 1972 werden die Kinder durch den Umzug ihrer Familien nach Hannover und Hamburg getrennt. Während Koray sich mit seinen gebildeten und wohlhabenden Eltern schnell einlebt, fühlt sich Alev in Deutschland fremd und erlebt eine tiefe Krise. Koray hilft ihr immer wieder auf die Beine. Die beiden sehen sich selten, sind aber in Notlagen immer füreinander da. Ihre gegenseitige Liebe ist offensichtlich, trotzdem führen ihre Lebenswege immer weiter auseinander. Mit 45 Jahren steht Alev vor den Trümmern ihrer Ehe, wieder ist es Koray, der ihr beisteht. - Der Roman von Deniz Selek, die selbst Halbtürkin ist, ist prall gefüllt mit aktuellen Lebensthemen. Für ältere Jugendliche und Erwachsene wärmstens zu empfehlen.
Gabriele Berberich
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Farben im Spiegel
Deniz Selek
Droemer (2017)
Droemer-Taschenbuch ; 30575
299 S.
kt.