Winterhonig

In den 30er Jahren wächst Mathilda, das jüngste von zehn Geschwistern, auf einem Bauernhof im Paderborner Land auf. Sie ist erst sechs Jahre alt, als ihre Mutter stirbt. Keiner hat mehr Zeit für sie, keine Arbeit scheint sie richtig machen zu können, Winterhonig und sie fürchtet sich ständig: vor dem strengen, gottesfürchtigen Vater, vor den schimpfenden Geschwistern, vor der Lehrerin. Nur zu dem wenig älteren Bruder Joseph hat sie eine gute Beziehung. Durch ihn lernt sie Karl kennen, den neuen jungen Stallburschen vom Nachbargestüt. Von ihm fühlt sie sich beschützt, und im Lauf der Jahre entwickelt sich eine tiefe Liebe zwischen den beiden. Doch Karl verbirgt ein Geheimnis: in dieser Zeit der Rassengesetze darf niemand wissen, wer er ist und woher er kommt. Er will auch Mathilda nicht gefährden und meldet sich zum Militärdienst, weil er sich dort am besten verstecken zu können glaubt. Er ist vom sinnlosen Morden im Krieg entsetzt, und nur Mathildas Briefe geben ihm Halt. Mathilda muss auf dem Hof hart arbeiten, weil die Männer im Krieg sind, hat ständig Angst um Karl, aber er schafft es zu überleben. - Ein bewegendes, spannendes und authentisches Zeitzeugnis, das, wie aus dem Nachwort ersichtlich, zum Teil auf der Lebensgeschichte der Großmutter der Autorin beruht und auf gründlicher Recherche in Militärakten und anderen Quellen. Allen Büchereien gerne empfohlen.

Gudrun Eckl

Gudrun Eckl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Winterhonig

Winterhonig

Daniela Ohms
Knaur (2016)

585 S.
fest geb.

MedienNr.: 584455
ISBN 978-3-426-65397-5
9783426653975
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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