Geistlicher und sexueller Machtmissbrauch in der katholischen Kirche
Sachlich und präzise beschreibt der Autor, der sowohl Theologe als auch Psychologe ist, die wesentlichen Themen, Widersprüche und Tabus im Zusammenhang mit dem Machtmissbrauch in der katholischen Kirche, der sich in geistlichem Gefälle, aber auch in sexuellem Missbrauch äußern kann. Klug formuliert und ungeschönt, aber ohne die bekannten Sündenböcke von Zölibat bis Medien zu bemühen, kommen sämtliche wichtigen Punkte auf den Tisch - sei es, dass Missbrauch vor allem im Nahbereich der Opfer geschieht oder dass überhaupt die problematischen Begrifflichkeiten von Tätern und Opfern, die letztere ja im Grunde ein zweites oder wiederholtes Mal demütigen, angesprochen werden. So ist der Terminus der "Geschädigten" vielleicht ein erster Schritt, von Seiten der katholischen Kirche die leise, aber intensiv angemahnte Aufarbeitung zu einem wirklich positiven und nicht erneut stigmatisierenden Umgang mit dem Thema glaubwürdig anzugehen. So wünscht man dem klugen Buch viele Leser/innen! Uneingeschränkt zu empfehlen!
Susanne Elsner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Geistlicher und sexueller Machtmissbrauch in der katholischen Kirche
Klaus Kießling
echter (2021)
88 Seiten
fest geb.