House of Wirecard

Manchmal schlägt Realität Fiktion. So geschehen bei Wirecard, dem Konzern, der es bis in den DAX-Index der damals 30 größten deutschen Kapitalgesellschaften schaffte. Dan McCrum deckte als Investigativreporter den Riesenskandal auf. Die Hintergrundgeschichte House of Wirecard hat das Zeug zum Bestseller. McCrum schildert seine lange und mühsame Recherchetätigkeit rund um den kometenhaften und extrem betrügerischen Aufstieg von Wirecard. In den letzten Jahren erhielt der mutige Journalist für seine Enthüllungen eine Fülle wichtiger Auszeichnungen. Dieser Ausgang war allerdings keine Selbstverständlichkeit. Lange erschien die Auseinandersetzung wie ein Kampf zwischen David und Goliath. Ohne dauerhafte Rückendeckung seiner starken Redaktion sowie die eigene Zähigkeit hätte sich die "Megastory" leicht anders entwickeln können und der jetzt strahlende Investigativheld hatte mehr als einmal Angst um Leib und Leben. Einiges lässt sich bei der durchweg spannenden Lektüre auch über die Rahmenbedingungen lernen. Im (ach so) seriösen Deutschland konnte sich niemand eine so ungeheure Betrügerei vorstellen. Der Autor verfällt nicht in Hochmut oder Zorn. Er bleibt überwiegend darstellend, fast bescheiden und damit sympathisch - versehen mit der passenden Prise besten englischen Humors! - Eine breite Leserschaft ist dem besonderen Aufdeckungsopus gewiss. Es hat diese mehr als verdient!

Daniel Trutwin

Daniel Trutwin

rezensiert für den Borromäusverein.

House of Wirecard

House of Wirecard

Dan McCrum ; Übersetzung aus dem Englischen von Karsten Petersen [und vier weiteren]
Econ (2022)

457 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 989396
ISBN 978-3-430-21064-5
9783430210645
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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