Jenseits des leuchtenden Horizonts
Zunächst wollte sie den Verdacht nicht wahrhaben, doch als sie zwischen den Hochzeitsgästen seine Geliebte sieht, kann Erin die Augen nicht länger verschließen und lässt ihren untreuen Bräutigam einfach vorm Altar stehen. Um den folgenden Schmähungen zu entgehen, bittet sie ihren Onkel, sie mit nach Australien zu nehmen, um ihn dort beim Opal-Handel zu unterstützen. Doch ist sie nicht gefasst auf das, was sie dort erwartet: wilde Tiere, Spinnen und Insekten, Räuber, Aborigines und gleich zwei Männer, die bei Weitem nicht so ungehobelt sind, wie Erin es anfangs von Männern in einer kleinen Stadt im Outback angenommen hatte. Bildhaft und einfühlsam schildert Elizabeth Haran die Entwicklung einer jungen Frau, die sich vom naiven Großstadtmädchen zu einer selbstbewussten jungen Frau verändert, die erst in die Ferne muss, um zu sich selbst zu finden. Erin sowie die Hauptfiguren sind glaubhaft gezeichnet, Nebenrollen wie die Geliebte des Vaters werden dagegen eher klischeehaft abgehandelt sowie auch manche Liebesepisode im Roman. Dafür erfährt der Leser viele Details über das Leben um 1960 im Outback. Insgesamt ein warmherziger, bildhafter Roman, der von Down Under träumen lässt. (Isabell Lorenz)
Sonja Schmid
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Jenseits des leuchtenden Horizonts
Elizabeth Haran
Lübbe (2013)
540 S. : Kt.
fest geb.