Ein unerwarteter Brief

Sein Garten ist dem Ich-Erzähler Franck zum Lebensinhalt geworden. Der Hausmann kümmert sich liebevoll um seine zwei Töchter, während seine Frau als Landtierärztin in einer Gemeinschaftspraxis mit zwei männlichen Kollegen oft bis spät abends Ein unerwarteter Brief unterwegs ist. Mitten in die familiäre Idylle platzt ein anonymer Brief, demzufolge seine Frau ein Verhältnis mit dem Kollegen habe. Franck setzt sich mit dessen Frau ins Benehmen und aus diesem zweckgebundenen Kontakt entwickelt sich eine Affäre. Doch schon bald ist er die plappernde und oberflächliche Valérie überdrüssig. Da die Frau des zweiten Kollegen seine Zahnärztin ist, wanzt er sich bei ihr an. Und sie packt die Gelegenheit beim Schopf. Letztlich kommt zum Vorschein, dass der Brief von der Frau des Barbesitzers stammt, der schlicht die späte Heimkehr der Tierärztin Rätsel aufgab. - In Varianten gibt es diese Geschichte schon öfter; der Reiz in Maleskis Erstling liegt in den Personenbeschreibungen: das fast schon kauzige Verhältnis Francks zu Gartenbau, seine hektische Ehefrau, die selbstbewussten Upper-Class-Frauen und im Gegensatz dazu die kleinbürgerlich denkenden Bewohner von Francks Umfeld. Und der Freund des Ehepaares aus Studienzeiten, der als Romanautor großen Erfolg hat. Leichte, amüsante, aber nicht banale Lektüre. (Übers.: Monika Buchgeister)

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Ein unerwarteter Brief

Ein unerwarteter Brief

Nicolas Maleski
Lübbe (2019)

317 S.
fest geb.

MedienNr.: 894859
ISBN 978-3-431-04097-5
9783431040975
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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